Pressemitteilung: Gedenken an die Opfer von Halabja

16. März 2024 / Nr. 3

Die Informationsstelle Antikurdischer Rassismus – IAKR gedenkt heute am Jahrestag den Opfern des Giftgasangriffs auf die kurdische Stadt Halabja. Die in den 80er Jahren angefangene Anfal-Kampagne des baathistischen Regimes im Irak unter Saddam Hussein hatte zum Ziel die vollständige Zerstörung der kurdischen Population Südkurdistans, welches unter Besatzung des Iraks stand. Im Verlaufe der systematischen Vernichtung von Kurd*innen wurden über 200.000 Menschen Opfer dieser Kampagne. Über 4.000 kurdische Dörfer wurden vollständig zerstört. Ein Ereignis der Anfal-Kampagne sticht besonders hervor: der Giftgasangriff auf Halabja.

Am 16. März 1988 bombardierten bis zu 20 Flugzeuge der irakischen Luftwaffe die Stadt Halabja mit Giftgas. Überlebende berichten vom Geruch des süßen Apfels in der Luft. Daraufhin starben die Menschen überall in der Stadt durch die verschiedenen Giftstoffe. Einige starben wenige Minuten später durch Verbrennung und entwickelten Hautblasen oder erbrachen grüne Masse, bis sie tot umfielen. Über 5.000 Menschen fielen dem Angriff sofort zum Opfer. Weitere 10.000 Menschen wurden durch die Angriffe nachhaltig verletzt. Bis heute gilt der Giftgasangriff auf Halabja als der größte Chemieangriff auf Zivilist*innen in der Menschheitsgeschichte.

Für die kurdische Gesellschaft bleibt die Anfal-Kampagne und Halabja ein besonders tragisches Ereignis. Es ist die ultimative Form des antikurdischen Rassismus, der auf die völlige Zerstörung von Kurd*innen und ihrer Geschichte, Kultur, Lebensweise und Existenz abzielt. Kurd*infeindliche Akteur*innen beziehen sich bis heute positiv auf den Giftgasangriff auf Halabja, dabei werden Kurd*innen, nicht nur in Kurdistan, sondern auch in der Diaspora, immer wieder bedroht, eingeschüchtert und traumatisiert. Dies unterstreicht nochmal die dringende Notwendigkeit, sich entschieden gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung zu stellen und gemeinsam für eine Gesellschaft einzutreten, in der Vielfalt und Solidarität geschätzt und respektiert werden.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung
Vorstand der Informationsstelle Antikurdischer Rassismus – IAKR
Passar Hariky, Vorstandsmitglied

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