Pressemitteilung: Suspendierung eines kurdischen Schülers in Hamburg

12 März 2025 / Nr. 12

Die Suspendierung eines Schülers von einer Hamburger Schule aufgrund der Verwendung einer kurdischen Nationalfahne ist ein alarmierendes Beispiel für die systematische Kriminalisierung kurdischer Identität in Deutschland.

Laut Berichten wurde der betroffene Schüler vom Unterricht ausgeschlossen, nachdem er auf dem Schulhof mit Mitschüler*innen ein Foto machen wollte, auf dem er eine Ala Rengîn, die kurdische Nationalfahne, hielt. Die Reaktion der Schulleitung folgte umgehend: eine einwöchige Suspendierung sowie der Ausschluss aus schulischen Projekten.

Zusätzlich wurde dem Schüler vorgeworfen, sich kritisch zu Menschenrechtsverletzungen in Kurdistan geäußert zu haben und durch das Tragen kurdischer Symbole auffällig geworden zu sein. Um die Suspendierung zu rechtfertigen, wurde ihm darüber hinaus die Verantwortung für politische Parolen in der Schule zugeschrieben, obwohl keine Beweise für seine Urheberschaft vorliegen.

Kriminalisierung kurdischer Identität im deutschen Bildungssystem

Dieser Vorfall reiht sich in eine lange Liste von Maßnahmen ein, die kurdische Identität und politische Meinungsäußerung in Deutschland unterdrücken. Immer wieder werden Kurd*innen mit Repressionen konfrontiert, sei es durch Verbote politischer Symbole, die Einschränkung der Versammlungsfreiheit oder durch staatliche Maßnahmen, die jede Form der kurdischen Selbstbestimmung delegitimieren.

Besonders besorgniserregend ist, dass der Schüler nicht aufgrund nachgewiesener Verstöße gegen Schulregeln bestraft wurde, sondern für das öffentliche Zeigen seiner kulturellen Identität. Während andere nationale Symbole in deutschen Schulen geduldet werden, werden kurdische Symbole kriminalisiert und mit drastischen Maßnahmen geahndet.

Forderung nach Aufklärung und einem Ende der Repression gegen Kurd*innen

Die Informationsstelle Antikurdischer Rassismus – IAKR fordert nicht nur eine transparente Untersuchung dieses Vorfalls, sondern auch eine umfassende Schulung der Lehrkräfte und der Schulleitung, um sicherzustellen, dass kurdische Identität und politische Ausdrucksformen nicht weiter kriminalisiert werden. Es muss sichergestellt werden, dass kurdische Schüler*innen nicht aufgrund ihrer Identität oder politischen Ansichten sanktioniert werden.

Die wiederholte Repression gegen Kurd*innen in Deutschland zeigt ein strukturelles Problem auf. Politische und kulturelle Ausdrucksformen der kurdischen Gemeinschaft dürfen nicht pauschal kriminalisiert werden. Eine Schule sollte ein Raum der Meinungsfreiheit und des kritischen Denkens sein – keine Institution, die diskriminierende Praktiken fortführt.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung
Vorstand der Informationsstelle Antikurdischer Rassismus – IAKR

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